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Die große Reise Teil 2

Kayla:

"So jetzt erzähl Du mal, Flora. Wie ist es dir ergangen, während ich auf dem Weg zu dir war!"

Flora:

"Ich erinnere mich genau, als wäre es gestern gewesen...

Das Wohnmobil des Hundegarten Serres fährt bestimmte Treffpunkte in Deutschland an, zu dem die zukünftigen Besitzer*innen anreisen, um ihre Lieblinge in Empfang zu nehmen. Unser Treffpunkt in Süddeutschland, war ein Hotel im Schwarzwald. Wie praktisch. Ich war extra einen Tag vorher angereist, um sicher zu sein, am nächsten Tag pünktlich zu sein. Eine gute Entscheidung: Es war Anfang Dezember und es schneite wie verrückt. 

Am Abend kam ein Video aus dem Wohnmobil. Christian ist mit seinem Handy an den Boxen entlang gelaufen, damit jeder in der WhatsApp-Gruppe einen ersten Blick auf seinen Liebling werfen konnte. Emotionen pur - Tränen, die auf meine Bettdecke tropften, inklusive.

Und dann war es soweit:

Der Transporter fuhr am Treffpunkt vor. Alle stürzten erwartungsvoll nach draußen. Die Hecktüren öffneten sich und Christian kam mit dem ersten Fellbündel nach vorne. Die Gruppe glich einer Giraffenherde, denn unsere Hälse reckten sich ins unermessliche, um ja nichts zu verpassen.

Ich wartete und wartete. Es war schön, die Übergaben zu beobachten, aber ich wollte endlich DICH in meine Arme schließen. Schließlich stand nur noch ich vor dem Transporter. Mein Herz hämmerte wie ein Presslufthammer. Was, wenn du gar nicht dabei warst? Hatte ich mich auf dem Video getäuscht? Sah dir nur jemand ähnlich? 

      "Ich habe hier noch so einen Wuschel: Kayla?" riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.

Mein Gesicht durchlief sekundenschnell tausend Regungen. Meine Mundwinkel konnten sich nicht entscheiden, ob sie sich zu einem breiten Lächeln oder nach unten passend zu einem Tränenausbruch verziehen sollten.

       "Hier! Ich!" Es war eher ein ersticktes Krächzen, was da meinem Mund entwich. 

Und dann kam Christian auf mich zu und ich sah zum ersten Mal deine Augen, die so voll Liebe und Hoffnung waren. Er drückte dich in meine Arme und eine Flut von Tränen schoss aus meinen Augen. Ich drückte mein Gesicht in dein Fell und wiederholte immer wieder deinen Namen. 

Es tat mir leid, dir nochmals eine zweistündige Fahrt, bis ins Elsass zumuten zu müssen. Mein Mann war als Fahrer dabei und ich verkrümelte mich mit dir auf die Rückbank. Du warst wundervoll. Obwohl wir uns beide anschnallen mussten, fanden wir eine Möglichkeit, ganz eng aneinander zu kuscheln. Es war von der ersten Minute, als gehörten wir schon immer zusammen. 

Und daran, hat sich bis heute nichts geändert."

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Kommentare: 1
  • #1

    Máire Martin (Sonntag, 18 Juli 2021 15:18)

    Stimmt, Ich kann Dich ohne Kayla nicht mehr vorstellen.
    ��