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Hallo, ich bin Lilly!

Vor drei Jahren, hätte  ich auf Floras Heuboden das Licht der Welt erblicken sollen. Leider hatte ich keinen so guten Start wie meine beiden Geschwister . Anfangs war alles gut. Unsere Mama hat sich gut um uns gekümmert, aber dann begann ich zu kränkeln. Der Katzenschnupfen hatte mich erwischt und im Gegensatz zu meinem Bruder und meiner Schwester, wurde ich immer schwächer. Das 'Licht der Welt zu erblicken' ist schwierig, wenn die Augen verklebt und entzündet sind. Also konnte ich nicht sehen, wohin ich tapste. Man soll ja nicht schlecht über seine Mutter sprechen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alleine über den Rand der Heu Bühne gefallen bin, oder ob da nicht doch ein Schubser im Spiel war. 

OK, ich muss ihr zugute halten, dass ich ohne Hilfe so oder so gestorben wäre. So bin ich mit einem leisen Platsch in das große Entenbassin gefallen, das sich auf der Rückseite des Stalls befindet. Ersaufen war dann aber doch nicht meine erste Wahl, und so habe ich gestrampelt und zufällig mit einer meiner winzigen Krallen Halt an einem Drahtgitter gefunden.  Gesehen habe ich nichts und trotzdem dem Tod in die Augen geblickt. Jetzt hieß es Schreien, was das Zeug hielt...

Ich hörte Bellen. Schritte und Stimmen. Es platsche neben mir im Wasser und völlig entkräftet, war ich kurz davor, loszulassen und mich in mein Schicksal zu ergeben. 

Plötzlich wurde ich leicht, meine Muskeln entspannten sich und ich hörte erstmals Floras Stimme. Ein weiches Tuch hüllte mich ein und frottierte mich ab. Meine Mutter musste  die Rettungsaktion von der Heu Bühne aus verfolgt haben, denn Flora brachte mich wieder zu ihr nach oben. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie sich wieder um mich kümmern würde.

Eine saublöde Idee. Ich war immer noch davon überzeugt, dass es sich bei meinem Sturz nicht um einen Unfall handelte. Und meine Mutter zeigte auch keinerlei Interesse.

Und dann hat endlich auch Flora kapiert, dass das mit meiner Familie keine Zukunft haben würde und so habe ich den Weg in meine neue Familie gefunden. 

Meine Adoptivmama ist jetzt ein Hund und bald dachte ich nicht mehr an meine Katzenmama zurück.  Kayla war anders, aber sie war für mich da. Flora hatte mich medizinisch und mit Nahrung versorgt, Kayla übernahm meine Pflege. Sie leckte mein Bäuchlein und meinen Popo nach dem Trinken, damit ich mein Geschäftchen erledigen konnte und sie schenkte mir einen Platz auf ihrem Kissen. Sie hat mir viel beigebracht und manchmal zeige ich hundeähnliches Verhalten. Aber was solls? 

Ja und heute werde ich drei Jahre alt und bin einfach dankbar, ein so tolles Zuhause gefunden zu haben.

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Kommentare: 3
  • #1

    M. Martin (Sonntag, 15 August 2021 13:31)

    Süß, hat mir gut gefallen. ����

  • #2

    Annette w (Sonntag, 15 August 2021 22:35)

    Eine hervorragende schöne Geschichte ! Lilly ist eine super hübsche liebe Katze geworden...

  • #3

    Charlotte (Montag, 16 August 2021)

    Drama mit Happy end, liest sich schön locker flockig. Danke für die Geschichte.