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Tipps von Bobby für Dein Sylvester mit Haustier!

Irgendwo da draußen knallts. Nein, nicht am 31. Dezember, sondern bereits zwei, aber mindestens einen Tag vor Sylvester hat jemand einen Böller gezündet. 

Deine Katze ist unauffindbar, denn sie hat sich für den Fall der Fälle längst ein Versteck ausgesucht, in dem sie gerade so hineinpasst und Du sie niemals vermuten würdest.

Dein Hund ist nicht ganz so clever, er ist vielleicht ins Bad gestürmt und kauert mit eingeklemmter Rute unter den Waschbecken, wahlweise unter dem Sofa oder unter den Betten im Schlafzimmer.

An Gassigehen ist nicht zu denken und es macht auch keinen Sinn, ihn an der Leine über die glatten Fliesen zu ziehen.

Tja, was tun, wenn Dein Hund unter Sylvester-Trauma leidet?

 

 

 

 

Gib Deinem Hund die Sicherheit, die er sucht. Bleib ruhig und verhalte Dich normal, denn damit signalisierst Du Deinem Tier, dass nichts außergewöhnliches passiert, was Angst rechtfertigt. Vermeide also übertriebenen Trost und Tamtam um Dein Haustier. Wenn Du ängstlich und unsicher bist, überträgt sich das auf Deinen Hund. Auch Leckerli oder Kauknochen helfen oft nicht, weil Tiere, die unter Stress stehen, keine Nahrung aufnehmen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn Dein Hund Kauknochen über alles stellt, kann die Beschäftigung natürlich der Ablenkung dienen. Manchmal hilft es auch die Knabberei vor Mitternacht zu geben, bevor es draußen richtig losgeht. Bedränge Dein Haustier nicht, aber lass es auch nicht alleine.

 

Biete einen Rückzugsort an. Das kann auch eine geliebte Transportbox sein, die als Höhle dient. Lass Dein Tier wählen, wo es sich wohl und sicher fühlt und versuche es nicht dort weg- oder herauszulocken. Sucht Dein Hund Deine Aufmerksamkeit, ignoriere das aber nicht. Wenn Deine Fellnase zum Kraulen kommt, darfst Du das natürlich tun.

 

Irgendwann muss auch der ängstlichste Hund sein Geschäft verrichten. Es muss an Sylvester nicht die gewohnte Runde sein. Es reicht völlig aus, wenn ausnahmsweise nur das Geschäft verrichtet wird und Dein Hund schnellstmöglich wieder in die sichere Wohnung zurück kann. 

Ist es tagsüber noch ruhig und Dein Hund willig zu laufen, kannst Du ihn auf einem längeren Spaziergang auch auspowern. Lass ihn aber nicht mehr von der Leine. Es kann jederzeit ein Böller gezündet werden und Dein Tier in Panik versetzen. Weglaufen ist die schlimmste Option. Für alle Fälle, solltest Du am Halsband Name, Adresse und Telefonnummer befestigen. Auch ein GPS Tracker, den du mit dem Handy orten kannst, ist eine tolle Sache, nicht nur an Sylvester.

Sichere Dein Haustier zweifach - am besten mit einem Brustgeschirr und Halsband. Hunde sind Entfesselungskünstler. In Panik hat sich so manch einer schon aus dem Halsband oder Brustgeschirr gewunden. 

 

In der Wohnung schließe an Sylvester rechtzeitig die Läden, das dämpft die Lautstärke und schließt die Lichtreflexe aus. Zusätzlich sorge ich für Licht in den Räumen und lasse Musik laufen. Es macht Sinn, um 24 Uhr ein Fernsehprogramm ohne Übertragung des Sylvester Feuerwerks zu wählen. Hole dir Sylvesterknallen nicht auch noch in die Wohnung!

Lasse Dein Tier nicht allein.  Setz Dich ruhig hin. Ruhe demonstriert Sicherheit und bietet Deinem Haustier die Möglichkeit zu Dir zu kommen. Dann kannst Du es auch gerne streicheln, wenn es das mag. Das Laufen von Spül- oder Waschmaschine kann auch beruhigend wirken. 

 

Die Gabe von Beruhigungsmittel solltest Du unbedingt mit dem Tierarzt absprechen. Er kennt Dein Tier und weiß welches Präparat infrage kommt und wie Du dosieren musst. Finger weg von freiverkäuflichen Mitteln. Ganz besonders grausam sind Beruhigungsmittel, die Dein Tier äußerlich sedieren (also ruhig wirken lassen), während es innerlich vor Panik bebt, erhöhten Puls und Herzschlag hat. Das ist grausam!

 

Fazit:

Die Meinungen zu der Sylvester Knallerei gehen weit auseinander. Trotzdem sollten wir uns immer wieder die Frage stellen, ob der Brauch noch zeitgemäß ist.

Mal ganz ehrlich: wer kennt die Ursprünge der Sylvester-Bräuche noch und zelebriert das Böllern noch aus diesen Gründen?

Und macht es Sinn, nicht nur tausende von Euro in die Luft zu pusten, sondern gleichzeitig noch Unmengen von Feinstaub, genau genommen etwa 2.050 Tonnen. Wo bleibt hier das Umweltbewusstsein, für das wir alle kämpfen?

Letztlich leiden nicht nur unsere Haustiere, sondern auch die Wildtiere, die durch den ohrenbetäubenden Lärm, die grellen Blitze und den Gestank aufgeschreckt werden und oft an den Folgen sterben.

Flucht raubt in den Wintermonaten zusätzlich Energie, Vögel steigen bis zu 1000 Meter hoch in die Luft (normal sind höchstens 100 Meter), erleiden Anflug- und Knalltrauma durch Böller und Raketen, die neben ihnen hochgehen. Gehörgänge werden verletzt und sie werden flugunfähig - ein sicheres Todesurteil!

 

Habt ein Herz für Tiere,

Eure Bobby